Video und Programm (with english subtitles)
Am 11. Juli 2020 jährt sich zum 25. Mal der Genozid von Srebrenica. Im Juli 1995 nahmen bosnisch-serbische Truppen die Stadt ein und ermordeten über 8.000 bosniakische Männer und Jungen. Bis heute sind nicht alle Massengräber gefunden. Das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs fand unter den Augen der Weltöffentlichkeit statt – ein entsetzliches Versagen europäischer Politik und der Vereinten Nationen. Während des Bosnienkriegs haben mehr als 100.000 Menschen ihr Leben verloren. Zehntausende Frauen und Mädchen wurden systematisch vergewaltigt und sexuell missbraucht.
Wir wollen den Jahrestag zum Anlass nehmen, um der Opfer zu gedenken und Menschen zu Wort kommen zu lassen, die sich auf unterschiedliche Weise für Gerechtigkeit und Aussöhnung einsetzen. Die den Mut haben, brutalste Kriegsverbrechen aufzuarbeiten statt sie zu leugnen und Kriegsverbrecher anzuklagen, statt sie zu glorifizieren. Die den Mut haben, ihre Stimmen zu erheben statt sich von Anfeindungen einschüchtern zu lassen. Die den Mut hatten, ihr Leben zu riskieren, um anderen das Leben zu retten.
Ihnen allen gilt unsere Anerkennung, unser Dank und unsere Unterstützung. Vielen Dank an Nataša Kandić aus Belgrad, an Serge Brammertz aus Den Haag, an Sabiha Husić aus Zenica, an Saša Stanišić aus Hamburg und an Štefica Galić aus Mostar.