Anlässlich des Jahrestages zum bewaffneten Aufstand im Warschauer Ghetto 1943 erklärt Manuel Sarrazin, Sprecher für Osteuropapolitik:
Heute vor 75 Jahren begann der Warschauer Ghettoaufstand. Diesem Tag wird heute in Warschau mit vielen Aktionen und Veranstaltungen gedacht. Der Aufstand gegen die Nazis gilt als der größte jüdische militärische Aufstand des Zweiten Weltkriegs. Wir sollten das Motto des Gedenktages „Das Gedenken verbindet uns“ auch als Aufruf verstehen. Denn das öffentliche Erinnern an diese Ereignisse sollte auch zum elementaren Bestandteil einer gemeinsamen Gedenkkultur werden.
So sehr uns das Gedenken an den Warschauer Ghettoaufstand und die vielen Opfer des Nazi-Regimes mit Wut und Trauer, aber auch mit Ehrfurcht und Bewunderung füllt, so sehr muss uns der Tag eine Mahnung sein: Nie wieder Faschismus! Der Blick in die Gegenwart zeigt uns, wie wichtig es ist, dass wir Respekt vor den Opfern bekunden und uns erinnern.
Wir teilen die Aussage der Kampagne: „Das Gedenken verbindet uns!“ Wir fühlen uns all jenen verbunden, die dem grassierenden Antisemitismus in Europa entschieden entgegentreten. Der ehemalige Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, hatte schon vor 15 Jahren recht, als er sagte, dass wir uns immer wieder bewusst sein müssen, dass jedes Schweigen, jedes Zurückweichen vor Angriffen gegen Jüdinnen und Juden auch ein Verrat an den Aufständischen des Warschauer Ghettos bedeute. Diesen Verrat dürfen wir nicht zulassen.