Der ECOFIN (Rat Wirtschaft und Finanzen) wird heute die Einführung des Euro in Lettland am 1. Januar 2014 formal beschließen. Hierzu erklärt Manuel Sarrazin, Sprecher für Europapolitik:
Die bemerkenswerten Anstrengungen der lettischen Politik und Bevölkerung haben sich gelohnt. Nach Haushaltskonsolidierung und langjährigem Reformprozess machen die EU-Finanzminister heute den Weg frei: Lettland wird am 1. Januar 2014 den Euro einführen – das ist ein starkes Zeichen gegen die Krise und für die gemeinsame Währung. Der baltische Nachbarstaat Litauen will 2015 folgen.
Es ist gut, dass die Euro-Zone wächst. Wir Grüne sind überzeugt vom Projekt Euro, ist er nicht zuletzt das alltäglich sichtbarste Zeichen eines immer engeren Zusammenwachsens der Staaten Europas. Das Wachsen der Euro-Zone zeigt aber auch, dass die leider viel zu oft propagierte statische Kategorisierung in „Eurozone“ und „Peripherie“ realitätsfern ist. Manche Euro-Staaten sind wirtschaftlich enger mit Nicht-Euro-Staaten als mit anderen Euro-Staaten verwoben. So zählt beispielsweise Polen zu den TOP 10 der deutschen Handelspartner. Noch-Nicht-Euro-Staaten dürfen daher nicht durch eine Euro-Nebenregierung à la „Merkollande“ aufs Abstellgleis geführt werden. Vielmehr muss ein immer engeres Zusammenwachsen aller EU-Mitgliedstaaten das Ziel bleiben und entsprechend gefördert werden.